K2: Fluch oder Segen?
12.15 bis 13.15 Uhr
Position 1: Dr. Carolynne Schwarze-Zander | Gemeinschaftspraxis am Kaiserplatz | Bonn
Die antiretrovirale Therapie hat die HIV-Prävention und -Behandlung verändert, aber die derzeitige lebenslange tägliche Dosierung stellt manche Menschen mit HIV vor Herausforderungen. Hier sind beispielsweise spezielle HAART-Präparate, die alle acht Wochen intramuskulär verabreicht werden, sicherlich eine gute Option für HIV-positive Menschen mit (aus welchen Gründen auch immer) schwieriger Compliance. HIV-Behandler*innen müssen ihren Patient*innen die (relativ aufwendige) Umstellung auf Long-Acting-Regimes sowohl ermöglichen und erklären als auch zutrauen.
Position: Dr. Ulrike Haars | Infektiologie Krefeld
Die Injektionstherapie im klinischen Alltag ist mit diversen Herausforderungen sowohl für die Patient*innen als auch für die Behandler*innen verbunden: Injektionstermine müssen genau geplant, die Medikamente müssen gekühlt gelagert und durch geschultes Personal i. m. gespritzt werden. Die ersten beiden Injektionen finden im Abstand von vier Wochen statt, danach alle zwei Monate, wobei die Injektionstermine maximal sieben Tage vom geplanten Termin abweichen dürfen. Des Weiteren sind häufigere Besuche in der Schwerpunktpraxis erforderlich als bei der herkömmlichen HAART und ggf. sind höhere Medikamentenzuzahlungen erforderlich. Kurzum: Auch bei den derzeit verfügbaren Long-Acting-Regimes ist der Aufwand für Patient*innen recht hoch und somit bleibt fraglich, ob sich die Compliance wirklich verbessert.
Co-Chair:
Stephan Gellrich | Aidshilfe NRW | Köln
Moderation:
Jeanne Turczynski